Jahrestagung 2025 lakog niedersachsen

„Zum Wandel der Arbeitswelt Hochschule: Überlegungen zu Spannungsfeldern und Geschlechtergerechtigkeit in Hochschulverwaltungen“
5. März 2025

Die Jahrestagung der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen in Niedersachsen (lakog niedersachsen) hat am 5. März 2025 das Thema „Zum Wandel der Arbeitswelt Hochschule: Überlegungen zu Spannungsfeldern und Geschlechtergerechtigkeit in Hochschulverwaltungen“ aufgegriffen und zur Diskussion gestellt. Sie fand an der Leuphana Universität Lüneburg statt und wurde vom dortigen Gleichstellungsbüro ausgerichtet. Zur Jahrestagung begrüßen der Präsident der Leuphana Universität Lüneburg Prof. [HSG] Spoun, der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kultur Prof. Joachim Schachtner und für den Vorstand der lakog niedersachsen Dr. Kathrin van Riesen von der Leuphana.

„Nehmen wir ein Fahrrad“, sagt Anja Thiem, die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte, „an einem Fahrrad sind die Räder am wichtigsten, aber ein Fahrrad, das nur aus Rädern besteht, kommt nicht vom Fleck. Das gleiche gilt für Unis. Universitäten sind Orte von Studium und Forschung, doch damit studiert und geforscht werden kann, braucht es eine Verwaltung und Infrastruktur. Es reicht nicht, wenn es nur die Wissenschaft gibt. Dafür, also insbesondere wie Wissenschaft auf der einen und Verwaltung auf der anderen Seite gut zusammenarbeiten können, besteht vielerorts noch kein richtiges Bewusstsein. Daher war es uns wichtig, diesen Punkt zum Thema der Jahrestagung zu machen.“

Die zwei Fachvorträge hielten Dr. Ulf Banscherus (TU Berlin) und Dr. Jule Elena Westerheide (Universität Bochum). „In ihren Vorträgen“, erklärt Anja Thiem, „zeigten die Wissenschaftler*innen, dass Wissenschaft und Verwaltung manchmal wie zwei gänzlich voneinander losgelöste Welten agieren, was man zum Beispiel daran sieht, wie mit dem Thema Sichtbarkeit, Anerkennung und Wertschätzung administrativer Leistungen umgegangen wird. Das führt, klar, zu Spannungen, wie etwa bei der Leistungsbewertung und der Entlohnung.“  

Es gibt aber eine ganze Reihe an Maßnahmen, mit denen hier entgegengesteuert werden kann. Der Austausch der Tagungsteilnehmenden in einem Knowledge Café hat wichtige Erkenntnisse für einen Strukturwandel an Hochschulen ergeben. Hochschulen benötigen für Exzellenz in der Wissenschaft und für attraktive Studienbedingungen eine sehr gut aufgestellte Hochschulverwaltung, -technik und ein entsprechendes Bibliothekswesen, deren Leistungen anerkannt, wertgeschätzt und gerecht entlohnt werden. Deutlich wurde, dass die niedersächsischen Hochschulen spezifische, an Hochschultyp und -strukturen angepasste Strategien und Lösungen für ein gutes Zusammenwirken brauchen.

Mit Blick auf die Auflösung von Spannungsfeldern wurde betont, dass eine Beteiligung der Hochschulverwaltungen an universitären Entwicklungsprozessen die Identifikation und Sichtbarkeit dieses Bereichs fördert. Aus Gleichstellungsperspektive gilt es die unterschiedlichen Rationalitäten der ‚beiden Welten‘ zu reflektieren und konkrete Verbesserungspotenziale in die Hochschulen hineinzutragen. „Insgesamt muss die Verwaltung mehr in den Blick genommen werden, bei hochschulinternen Weiterentwicklungen ebenso wie in der Gleichstellungspolitik auf Landesebene“, fasst Thiem zusammen.

Die lakog niedersachsen wird sich diesen Fragen gemeinsam mit ihren Kooperationspartner*innen weiter widmen. In den aktuellen Zeiten, die von Gleichstellungsfeindlichkeit und Antifeminismus gekennzeichnet sind, wird sie sich als starke Stimme für Gleichstellung in hochschulpolitische Debatten in Niedersachsen einbringen und das Ziel vorantreiben, Gleichstellungspolitiken als Kriterium der Qualitätssicherung in Hochschulplanung, -entwicklung und -verwaltung zu etablieren.

lakog niedersachsen
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