Historie

Gründung der Dialoginitiative und 1. Runde der Dialoginitiative: „Gleichstellung und Qualitätsmanagement“

Auf Initiative des MWK erfolgte in 2007 die Gründung des Dialogformats und Beginn der 1. Runde der Dialoginitiative „Gleichstellung und Qualitätsmanagement“ zwischen drei zentralen Akteur*innen der Gleichstellungsarbeit in Niedersachsen, der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen, dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen und der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten der niedersächsischen Hochschulen.

Die Gemeinsame Erklärung 2007 zur Gründung der „Dialoginitiative“ hält fest, dass zur Umsetzung des gesetzlichen und gesellschaftlichen Auftrags der Gleichstellung der Geschlechter die Zusammenarbeit für das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit im Hochschulbereich eine Führungsaufgabe ist und der intensive Austausch verankert wird. Niedersachsen setzte damit als erstes Bundesland die Anregung des Wissenschaftsrates um, verstärkt Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit zu ergreifen, um langfristig die Qualität von Wissenschaft und Forschung in Deutschland sicherzustellen. Gleichstellung ist ein wesentliches Element des Qualitätsmanagements an Hochschulen und erhöht deshalb ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Der Auftakt der Dialoginitiative wurde begangen am 15.05.2008 mit Vorträgen von Vertreter*innen der Wissenschaft, die sich an der Diskussion zu Stand und Perspektiven von Gleichstellung beteiligten. Gefestigt wurden die Ergebnisse der ersten Runde in Empfehlungen eines Benchmarkingverbundes niedersächsischer Hochschulen zu Gleichstellung als Qualitätskriterium in Berufungsverfahren.

2. Runde der Dialoginitiative „Geschlechtergerechte Hochschulkultur“: Geschlechtergerechtigkeit in Personalentwicklung, Führungskultur und Beteiligungskultur

Mit einer Auftaktveranstaltung im Juni 2014 wurde die 2. Runde der Dialoginitiative „Geschlechtergerechte Hochschulkultur“ eingeleitet, eine Fortsetzung der intensiven Zusammenarbeit der Beteiligten. Hierbei identifizierte das Forum Handlungsempfehlungen zu den Handlungsfeldern Geschlechtergerechtigkeit in Personalentwicklung, Führungskultur und Beteiligungskultur, die in der Gemeinsamen Erklärung 2016 Inhalte zum gemeinsamen Ziel der Gleichstellung und die Selbstverpflichtung der Partner*innen fortschreiben.

2017 erschien die von der Landeskonferenz Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter in Auftrag gegebene und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Studie „Professorinnen und Professoren in der Selbstverwaltung an niedersächsischen Hochschulen – Zugänge, Motivationen und Beteiligungen”, in welcher Themen und Fragen der geschlechtergerechten Beteiligungskultur bei Professorinnen und Professoren behandelt werden.

Die Publikation “Wie auf einem Basar“ Berufungsverhandlungen und Gender Pay Gap bei den Leistungsbezügen an Hochschulen in Niedersachsen und die Tagung „Bewertung-, Entscheidungs- und Verteilungsprozesse im aktuellen Wissenschaftssystem“ am 07.11.2019 in Hannover setzten wichtige Impulse für die weitere Entwicklung der Dialoginitiative.

3. Runde der Dialoginitiative „Geschlechtergerechte Hochschulkultur“: Geschlechtergerechtigkeit in Berufungsverfahren

Im Dezember 2020 fand die Dialoginitiative in Zuspitzung dieser Themen für die 3. Runde ihre Fortsetzung, indem sie Qualitätsmanagement durch Geschlechtergerechtigkeit in Berufungsverfahren ins Auge fasst. Die bisherigen Erkenntnisse zur Chancengerechtigkeit für Frauen in Berufungsverfahren wurden in die Praxis der Hochschulen getragen, die Beteiligten aus Hochschule und Politik sind „Vom Wissen zum Handeln“ gekommen. Dazu wurden in Strategieworkshops neben den Hochschulleitungen und Gleichstellungsbeauftragten erstmals mit den Dekan*innen auch die Entscheidungstragenden der dezentralen Einheiten sowie die Fachexpertise des Berufungsmanagements an niedersächsischen Hochschulen mit dem Ziel zusammengebracht, das erlangte Wissen in Handlungsempfehlungen zu überführen und diese mit konkreten Maßnahmen praktisch umzusetzen.

4. Runde der Dialoginitiative „Geschlechtergerechte Hochschulkultur“: Intersektionale Gleichstellungsarbeit

Die vierte Runde der Dialoginitiative startete 2024 mit dem Schwerpunkt “Intersektionale Gleichstellungsarbeit”. In den kommenden drei Jahren werden die drei Projektpartner*innen eine durch Expert*innen gestützte Diskussion über ein geteiltes Verständnis von intersektionaler Gleichstellungsarbeit führen und eine gemeinsame Position dazu entwickeln. Es soll verhandelt werden, wie die niedersächsische Gleichstellungspolitik zukünftig intersektional ausgerichtet sein kann, ohne dabei gleichstellungspolitische Errungenschaften zu gefährden oder (neue) Interessenskonflikte auszulösen. Die Entwicklung eines intersektionalen gleichstellungspolitischen Konzeptes wird von den beteiligten Institutionen als notwendig erachtet und soll im Rahmen der 4. Runde der Dialoginitiative erfolgen.

Partner*innen

Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen (MWK)

Das MWK fördert die Dialoginitiative im Rahmen der Zielvereinbarungen zur Umsetzung von Gleichstellung an Hochschulen im Hochschulentwicklungsvertrag. Gleichzeitig ist das Ministerium Partner des Projekts an der Umsetzung der Inhalte beteiligt.

Das Land Niedersachsen hat die Gleichstellung der Geschlechter auch im Hochschulbereich zur zentralen Aufgabe erklärt. Dies ist niedergelegt durch die Zielvereinbarungen im Hochschulentwicklungsvertrag und findet Ausdruck in Form der Dialoginitiative, an der das Ministerium seit 15 Jahren mitwirkt.

Landeshochschulkonferenz Niedersachsen (LHK)

Die Landeshochschulkonferenz Niedersachsen ist Partnerin der Dialoginitiative und so auf Ebene der Hochschulpräsidien an der Umsetzung der Zielvereinbarungen zu Gleichstellung an der Dialoginitiative mit drei Mitgliedern beteiligt.Die LHK Niedersachsen ist gem. § 4 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes Zusammenschluss und Interessenvertretung der niedersächsischen Hochschulen in staatlicher Verantwortung. Sie ist Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Die Hochschulen werden in der Landeshochschulkonferenz durch ihre Präsidentinnen und Präsidenten vertreten. Die Landeshochschulkonferenz Niedersachsen hat in Anlehnung an die Struktur der Hochschulrektorenkonferenz sechs Ständige Kommissionen eingerichtet, darunter die Ständige Kommission für Gleichstellung, in der Präsident*innen von fünf Hochschulen vertreten sind. Zudem ist der stellvertretende Vorsitzende der LHK Niedersachsen Beteiligter der Dialoginitiative.

Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten der niedersächsischen Hochschulen – lakog niedersachsen

Die lakog niedersachsen ist Gründungsmitglied der Dialoginitiative und seit dem 15.12.2020 Trägerin des Projekts.

Arbeitsformate

Zentrales Arbeitsformat der Dialoginitiative ist das paritätisch durch die drei Partner*innen besetzte Forum, das in der Regel zweimal jährlich zu den Belangen der Gleichstellungarbeit an den Hochschulen tagt.
Zusätzlich tauschen sich die Akteur*innen bei den Sitzungen der Ständigen Kommission für Gleichstellung und dem Arbeitsausschuss der lakog aus. Ein routinemäßiger Dialog und der Austausch zu den Aktivitäten der Dialoginitiative wird so gesichert.

Zeitablauf

DatumAktivität
16.10.2007Gemeinsame Erklärung von LHK, LNHF (jetzt lakog) und MWK „Dialoginitiative Gleichstellung und Qualitätsmanagement an Niedersächsischen Hochschulen“
15.05.2008Gründung des Forums „Gleichstellung und Qualitätsmanagement an niedersächsischen Hochschulen“ und Eröffnung der Benchmark-Initiative
07.07.20081. Sitzung des Forums
05.12.2008Workshop: Auftakt zum Benchmarking „Berufungsverfahren“ mit HIS (Wolfenbüttel)
19.02.20092. Sitzung des Forums
25.01.2019LNHF-Jahrestagung: Vorstellung der Zwischenergebnisse des Benchmarking
15.02.20103. Sitzung des Forums
18.01.20114. Sitzung des Forums
07.02.2011Vorstellung der HIS-Publikation „Qualitätsstandards in Berufungsverfahren“ durch die Ministerin
21.02.2011LNHF-Jahrestagung: Auftakt zum Benchmarking „Gender in der Lehre“ mit DUW
April 2011LNHF-Broschüre mit Handlungsempfehlungen zur Geschlechtergerechtigkeit in Berufungsverfahren
19.03.2012Abschlussworkshop Benchmarking-Prozesses „Qualitätssicherung in der Lehre unter Gleichstellungsaspekten“
03.09.20125. Sitzung des Forums: Vorstellung des Thesenpapiers „Gender in der Lehre“
08.10.2012Evaluation Genderforschung der WKN
08.01.2013Selbstbericht des Forums
20.08.2013Weiterführung der Dialoginitiative Geschlechtergerechte Hochschulkultur“
28.02.20146. Sitzung des Forums
04.06.2014Gemeinsamer Auftakt von LHK LNHF und MWK zur 2. Runde der Dialoginitiative Geschlechtergerechte Hochschulkultur
Mai-Oktober 20153 Workshops zu den Handlungsfeldern: Geschlechtergerechte Beteiligungskultur (06.05.2015, Göttingen), Geschlechtergerechte Führungskultur (24.07.2015, Osnabrück), Geschlechtergerechte Personalentwicklung (09.10.2015, Osnabrück)
02.06.2016Abschlussveranstaltung der 2. Runde der Dialoginitiative: Gemeinsame Erklärung und Handlungsempfehlungen
02.11.2017Workshop: Führungskultur, Hannover
16.10.2018Workshop: Personalentwicklung/ Personalstruktur, Lüneburg
07.11.2019Tagung: „Bewertung-, Entscheidungs- und Verteilungsprozesse im aktuellen Wissenschaftssystem“
Ende 2019Publikation Gender Pay Gap
19.06.202019. Sitzung des Forums
15.12.2020Beginn der 3. Runde der Dialoginitiative Geschlechtergerechte Hochschulkultur
02.06.202120. Sitzung des Forums
20.07.2021Impulsveranstaltung zum Auftakt der 3. Runde der Dialoginitiative: „Unconscious Bias: Geschlechtergerechtigkeit in Berufungsverfahren“
14.09.2021Auftakt der Workshop-Reihe für die dezentralen Gleichstellungsbeauftragten der nds. Hochschulen
Nov. 2023Veröffentlichung der Handlungsempfehlungen zur 3. Projektphase der Dialoginitiative Geschlechtergerechte Hochschulkultur
Feb. 2024Gemeinsamer Auftakt von MWK, LHK und lakog niedersachsen zur 4. Runde der Dialoginitiative Geschlechtergerechte Hochschulkultur “Intersektionale Gleichstellungsarbeit”
lakog niedersachsen
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